Königswald

Königswald

KOENIGSWALD. 2022
Im Königswald bei Potsdam finden sich Spuren eines aufgegebenen Handwerks, des „Harzens“, das in der DDR seit den 1950er Jahren einen Aufschwung erlebte. Das Harz war Rohstofflieferant für Kosmetik, Lacke und Filme und wurde gegen Devisen in die BRD exportiert. Dort wäre seine Erzeugung, die in reiner Handarbeit erfolgte, unrentabel gewesen. Folglich wurde die Gewinnung Anfang der 90er Jahre komplett eingestellt, da sie sich marktwirtschaftlich nicht rechnete.
Die Vorbereitung der Bäume und die Ernte des Harzes waren sehr aufwendig. Die Kiefern überstanden diesen Prozess unbeschadet. Die Exemplare im Königswald sind bis zu 186 Jahre alt. Als Zeugen eines ausgestorbenen Handwerks blieben sie erhalten, während ihre Altersgenossen längst gefällt und der Holzverarbeitung zugeführt wurden.
Teile von Stämmen dreier Harzkiefern wurden vor Ort in Büttenpapier abgeformt. Sie verweisen zurück auf das Ausgangsmaterial des Papiers, auf Pflanzen- und Holzfasern.

Ausstellungsprojekt „Vor der Natur“
Rangsdorf, Galerie Kunstflügel 2023

Königswald. 2022
Büttenpapier (Abformungen)
Drei Teile, je ca. H 200 cm, B 70 cm, T 40 cm
Gesamt- und Detailansicht