Die Figur der Minerva, die den Theaterflügel des Potsdamer Stadtschlosses krönte, wurde schon 1932 durch eine Kopie ersetzt. So blieb ihr das Schicksal der anderen Skutpturen und des gesamten Schlosses - Bombardierung, Sprengung, Abriß - erspart.
In die Papierhüllen sind alle Verletzungen durch Krieg und Zerstörung “eingeschrieben“, aber auch jedes plastische Detail des Originals. So wird das weiße Papier, das als Träger von Schrift zu den geläufigen Metaphern für das menschliche Gedächtnis gehört, auch als Skulptur zum Träger von Erinnerungen.
Die Duplikate aus Papier rücken die Originale, die vergraben und fast vergessen waren, wieder ins Blickfeld und legen die Frage nahe, wie wir mit den Hinterlassenschaften einer vergangenen Epoche umgehen.
An Minerva, Beschützerin der Handwerker und Künstler, erinnert in der Installation nur noch ihr Helm.

En l'absence de Minerve. 2001
Büttenpapier (Abformungen)
H 250 cm, B 200 cm, T 170 cm
Ausstellung in der
Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Berlin
Orangerie im Park Sanssouci, Potsdam
Schloß Rheinsberg
Gesamt- und Detailansicht

letztes Bild:
En l'absence de Minerve. 2001
Büttenpapier (Abformung)
H 250 cm, B 350 cm, T 200 cm
Ausstellung "Mythomania", Galerie Kunstflügel Rangsdorf 2012